Michael Scheppe 04. September 2024
Es war der größte Erfolg der Vereinsgeschichte: Passend zum 50-jährigen Bestehen stieg die erste Mannschaft des TTC Wenden im Frühjahr vorzeitig in die Verbandsliga auf. Nun muss sich der TTC in der höheren Klasse beweisen. Am Samstag startet die Saison mit einem Auswärtsspiel in Netphen.
Der TTC spielt nun so hoch wie kein anderer Club im Kreis Olpe. Das Ziel des Aufsteigers: die Klasse zu halten. „Wir werden ganz kleine Brötchen backen“, sagt Trainer Uwe Höfer. Wir haben gegen sechs, sieben Mitbewerber ganz reelle Chancen. Wenn wir da ein gutes Niveau an den Tisch bringen, können wir mithalten.“
Insgesamt spielen zwölf Teams in der Verbandsliga, die letzten zwei steigen ab. Das Niveau in der Verbandsliga sei erheblich höher als in der Landesliga, schätzt Trainer Höfer. Die Gegner seien sehr stark aufgestellt. Der TTC Wenden tritt größtenteils mit der Aufstiegsmannschaft um Julian Buhl, Thomas Middel, Thomas Becher und Philipp Schneider an. Die Nummer eins des Teams ist Michal Wierzchowski. Der polnische Spieler wird für die Begegnungen am Wochenende wie in der Vorsaison nach Wenden reisen. Lukas Heider fällt verletzungsbedingt vorerst aus.
Verstärkt hat sich der TTC mit einem Neuzugang aus Chile: Alvaro Fuentes wird die Wendener in der Hinrunde unterstützen. Er spielt auf Brett drei. In seinem Heimatland ist er der beste U19-Spieler, er trat sogar für das Jugend-Nationalteam an und erzielte mehrere Medaillen bei nationalen Meisterschaften.
Für den TTC ist die Verpflichtung von Fuentes die Fortsetzung eines gelungenen Experiments. Der Verein hatte sich in der Vergangenheit bereits mit zwei chilenischen Talenten verstärkt. Wie diese wird auch der 17-Jährige im Tischtennis-Stützpunkt in Saarbrücken wohnen und trainieren. Am Wochenende fährt er nach Wenden und übernachtet im „Landhaus Berghof“, dem Hotel von TTC-Vorsitzenden Christian Siepermann.
„Von der rein technischen Anlage ist Alvaro sicherlich der kompletteste Spieler, den wir aus Chile verpflichten konnte“, sagt Trainer Höfer. „Er wird uns bestmöglich unterstützen können.“
Der TTC Wenden hat in der Region keinen passenden Spieler für die Erste gefunden, obwohl der Verein 20 lokale Spieler angesprochen hatte. Trainer Höfer kann sich das auch nicht erklären. „Wir haben hier im Umfeld die mit Abstand besten Trainingsbedingungen.“ Für die Rückrunde sei er schon wieder in Gesprächen mit potenziellen Interessenten aus der Region.
Zweite Mannschaft des TTC will aufsteigen
In der neuen Saison tritt der TTC Wenden mit insgesamt sechs Herren- und drei Nachwuchsteams an. Außer der ersten Auswahl spielen alle Teams nur noch mit vier statt sechs Spielern. Weil viele Vereine personelle Probleme haben, hat der Verband das so entschieden.
Die Reserveteams des TTC sind bereits in die neue Spielzeit gestartet. Am Montag konnte Wenden 2 gegen TTV Altfinnentrop 2 deutlich mit 8:2 gewinnen. Die Zweite spielt in der Zweiten Bezirksliga, konnte in der vergangenen Saison den Abstieg erst in den Relegationsspielen verhindern.
Dieses Jahr soll nach Willen von Trainer Höfer der Aufstieg gelingen. „Der Aufstieg der Zweiten ist so wichtig wie der Klassenerhalt der Ersten.“ Mit einem Aufstieg will der TTC die Lücke zwischen der ersten und zweiten Auswahl verringern – und sich so auch bei regionalen Spielern attraktiver positionieren.
Die Zweite konnte sich mit Philipp Eising verstärken, der vergangene Saison in Herne gespielt hat. Neu im Team ist auch Patrick Volmer aus Olpe, der nun Kapitän der Zweiten ist. Philipp Schneider und Laszlo Peisz, die vergangene Saison mit der Wendener Ersten den Aufstieg geschafft haben, sind dieses Jahr in der Zweiten gemeldet und verstärken das Team. Michel Hausmann und Toni Menne komplettieren dieses.
Die vierte Auswahl gewann am Wochenende erwartungsgemäß ihr Auftaktspiel gegen die fünfte Mannschaft, setzte sich aber auch mit 10:0 gegen Valbert durch. Im Nachwuchsbereich gewann die Schülermannschaft ebenfalls mit 10:0 gegen Ferndorf.
Der TTC-Neuzugang Alvaro Fuentes kommt aus Chile. Foto: privat