Michael Scheppe 14. März 2024
Der TTC Wenden feiert den größten Erfolg seiner Vereinsgeschichte: Die erste Mannschaft hat fünf Spieltage vor Saisonende die Meisterschaft in der Landesliga geholt und damit den Aufstieg in die Verbandsliga geschafft. Am Wochenende gewann Wenden gegen den Zweitplatzierten TTG Niederkassel klar mit 9:3 und liegt nun uneinholbar vor. Der Erfolg fällt in das Jubiläumsjahr des Vereins, der TTC feiert sein 50-jähriges Bestehen. „Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal in der Verbandsliga spielen kann“, freute sich Mannschaftskapitän Thomas Middel. In der vergangenen Saison hatten er und sein Team den Aufstieg erst in der Relegation verpasst. Wenden wurde damals Vizemeister.
Der TTC holte am Samstag gegen Niederkassel den 16. Sieg im 18. Spiel. Zudem stehen ein Unentschieden und eine Niederlage in der Bilanz. Von einem derart eindeutigen Ergebnis waren die Wendschen nicht ausgegangen, weil die Nummer eins, Michal Wierzchowski, kurzfristig ausgefallen war. Doch auch bei Niederkassel fehlte der Top-Spieler. Das ist spiegelbildlich für die gesamte Wendener Spielzeit. Trainer Uwe Höfer war zwar davon ausgegangen, dass Wenden oben mitspielen kann, mit dem ersten Platz hätte er zu Saisonbeginn allerdings nicht gerechnet. „Wir haben extrem effektiv gespielt und einfach eine super Teamleistung gezeigt“, begründet Höfer den Erfolg. Dass der Aufstieg tatsächlich eine realistische Option ist, wurde den Wendschen nach dem Sieg in der Hinrunde gegen den ärgsten Verfolger Niederkassel klar. Wenden verlor in der Hinrunde kein Spiel und war auch in den bisherigen sieben Rückrundenbegegnungen konstant. Niederkassel hingegen musste zuletzt mehrere Niederlagen hinnehmen.
„Der Aufstieg ist für uns das schönste Geschenk, das wir uns zum Jubiläum machen konnten“, sagte Vereinsvorsitzender Christian Siepermann. Er dankte Trainer Uwe Höfer und dem Team für deren Engagement und Spielfreude. Zahlreiche Wendener Fans waren am Samstag zum Auswärtsspiel mitgefahren und feierten den Sieg. Teil des Erfolgsrezepts ist, dass Wenden sich mit Spielern aus dem Ausland verstärkt hat. Weil der Verein in der Region keine passenden Spieler gefunden hatte, engagierte der Club bereits in der vergangenen Spielzeit zwei Spieler aus Chile. Weil die Erfahrungen gut waren, setzte der Verein das Experiment in der laufenden Spielzeit fort. Die Kontakte hat der TTC durch Uwe Höfer, der früher Manager und Trainer der Tischtennisprofis von Mainz 05 war. Michal Wierzchowski aus Polen und Jay Law aus Großbritannien spielten regelmäßig beim TTC mit. Sie sind für die Spiele eingeflogen. Logistisch war das nur möglich, weil TTC-Vorsitzender Siepermann Chef des Hotels Landhaus Berghof ist. Dort konnten die Spieler übernachten. Die Mühen haben sich gelohnt: Wierzchowski ist mit nur einer Niederlage in 23 Begegnungen der beste Spieler der Liga. Auch Jay Law hat bislang nur ein Spiel verloren.
Teil des Aufstiegsteams ist auch Julian Buhl, der früher schon einmal in Wenden gespielt hatte, und zu Saisonbeginn in seine Heimat gewechselt war. Er ist derzeit der drittbeste Spieler der Liga. Auch das langjährige TTC-Mitglied Philipp Schneider sowie Thomas Becher und Lukas Heider gehören zur ersten Garde des TTC. Regelmäßig ausgeholfen hat Laszlo Peisz, der auch am Samstag kurzfristig eingesprungen war.
Am Samstag möchte der TTC seinen Aufstieg nach dem Heimspiel gegen den Viertplatzierten Bensberg feiern. Alsbald richtet sich der Blick auf die kommende Saison. Trainer Höfer spricht bereits mit Interessenten aus dem Ausland, will aber auch Spieler aus der Region für den TTC gewinnen. Das Ziel ist für ihn klar: „Wir wollen die Verbandsliga halten.“